Klettern
Mens sana in corpore sano
Dass Sport im Allgemeinen eine positive Wirkung nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Psyche hat, ist mittlerweile unbestritten, da dies ganz einfach schon mehrfach durch wissenschaftliche Studien bewiesen wurde. Zudem verbessert sich die Datenlage zu den neurobiologischen Grundlagen psychologischer Effekte rasant. So wiesen beispielsweise Babiss et al. 2009 nach, dass Sport eine protektive Funktion bezgl. Depression und Suizidgedanken besitzt. Sport aktiviert die Ausschüttung körpereigener Opioide (Belohnungssystem), woraus im Anschluss eine tiefe Zufriedenheit sowie eine Erhöhung der Schmerzschwelle resultieren (Dr. Lukowski, 2013, „Psyche und Sport“)
Warum ausgerechnet Klettern
Zusätzlich zu den positiven Eigenschaften vieler anderer Sportarten gibt es bestimmte Eigenheiten, die fast nur das Klettern bietet.
Klettern fördert das Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten (durch das Erreichte) sowie das Vertrauen in Andere (durch das intensive Verhältnis zum Sicherer), lehrt gleichzeitig Kontrolle zu gewinnen (während des Kletterns) und Kontrolle abzugeben (beim Ablassen). Es verdeutlicht die eigene Selbstwirksamkeit (ohne eigenes Zutun läuft nichts), steigert so den Selbstwert (also nicht über Leistung definiert), fordert aber auch das Erkennen und Akzeptieren der eigenen Grenzen und fördert so eine realistische Selbsteinschätzung.
Da Klettern sehr abwechslungsreich und kaum vorhersehbar ist, wird die Eigeninitiative und experimentelles Verhalten unterstützt und birgt dadurch die Chance, eingefahrenes Verhalten und Denkmuster zu erkennen und daran zu arbeiten. Es aktiviert den gesamten Körper und Geist, fördert dadurch Fein- und Grobmotorik, Koordination und Balance, sowie Konzentration und Achtsamkeit. So wird eine intensive Eigen- und Körperwahrnehmung unterstützt. Weiter fördert das Klettern positives Sozialverhalten (Verantwortung übernehmen, Anfeuern, unterstützen Anderer) sowie eine optimistische Sichtweise und Zukunftsorientierung.
Klettern ist ein ideales Medium, Menschen zu erreichen und vielseitig einsetzbar.
- Klettern als Element in Teamtrainings oder erlebnispädagogischen Aktionen
- Klettern im Betrieb (im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsfürsorge, Burn out- oder Suchtprävention)
- Eltern-Kind bzw. Familienklettern für Kinder mit Förderbedarf
- Klettereinheiten für Menschen in Behinderteneinrichtungen oder psychiatrischen Stationen (bzw. ambulanten Settings)
Schnappschüsse
und daran wachsen.